Die Evangelische Kirche

Die Evangelische Kirche, seit der Reformationszeit in ihrer Glaubenslehre unmittelbar mit dem Evangelium verbunden, umfasst zwei unterschiedliche Gruppen. Hierbei handelt es sich einmal um die Lutherischen Kirchen und zum anderen um die Reformierten Kirchen. Daneben existieren noch einige Freikirchen, die ebenfalls zum Oberbegriff Evangelische Kirche gehören.

„Seit Reformationszeiten steht die Evangelische Kirche der Katholischen Kirche in vielen Punkten eher kritisch gegenüber.“

Eng verbunden mit dem Begriff evangelisch ist immer auch der Name Martin Luther, gilt er doch als Urheber der Reformation. Für die neuen sich bildenden Kirchengemeinschaften während dieser Zeit sollte die Bezeichnung „lutherisch“ eigentlich als Schimpfwort gelten. Dies geschah im Hinblick auf die Hoffnung, hierdurch die evangelische Bewegung generell herabsetzen und als Ketzerei verdammen zu können.

Luther selbst wehrte sich immer wieder gegen die Verwendung seines Namens in diesem Zusammenhang. Er sprach stattdessen von „evangelisch“. Allerdings setzte sich die Bezeichnung lutherisch dann doch durch, wobei im siebzehnten Jahrhundert der Begriff Lutherische Kirchen gang und gäbe wurde.

Differenzen in ethischen Vorstellungen

Im Gegensatz zu katholischen Priestern unterliegen die evangelischen Pfarrer nicht dem Zölibat. Außerdem sind innerhalb der Evangelischen Kirche lediglich zwei Sakramente zu verzeichnen. Dies sind Taufe sowie Abendmahl. Auch wird die Verehrung von Heiligen wird nicht vorgenommen, wie es in der Katholischen Kirche üblich ist.

Der Papst, der als Nachfolger des Heiligen Petrus gesehen wird und aufgrund dessen als Oberhaupt der Kirche gilt, wird von der Evangelischen Kirche ebenfalls nicht als solches akzeptiert. Nicht zuletzt im Hinblick auf bestimmte ethische Vorstellungen weicht die Katholische teilweise deutlich von den Ansichten der Evangelischen Kirche ab.